Wartungstipps für Helixschrauber

Ansaugstutzen  Kaltstartventil  Gewinde Auspuffstutzen  Bremssattel  Auspuffschelle  Auspuffdichtung Ölwechsel  Ölsiebdeckel  Getriebeölwechsel    

Auf dieser Seite sind Anleitungen zu einfachen Reparaturen und Wartungsarbeiten beschrieben.

Ansaugstutzen erneuern


Um den Ansaugstutzen wechseln zu können muß der zuerst der Vergaser gelöst werden. Hierzu werden zuert die beiden Schlauchschellen sowie die Sechskantschraube gelöst.

Ansaugstutzen

Nun wird der weiße Kunstoffluftkanal entfernt. Der Vergaser wird noch durch eine Schlauchschelle gehalten. Diese lösen und den Vergaser nach hinten aus dem Ansaugstutzen ziehen.

Ansaugstutzen

Der Ansaugstutzen ist durch zwei Inbusschrauben am Zylinder befestigt. Die obere Schraube ist auf dem Foto sichtbar.

Hier sind die beiden Gewindebohrungen für den Ansaugstutzen zu sehen.


Die Schlauchschelle an den neuen Ansaugstutzen anbringen und den Stutzen mit eingesetztem O-Ring anscharuben. Dann den Vergaser in den Stutzen einschieben, die Schlauchschelle festziehen und den Gummischlauch aufstecken. Dabei beachten, daß die am Ansaugstutzen angebrachte Nut in den Steg am Vergaser greift. Hierdurch wird die richtige Position des Vergasers erreicht.
Den Luftansaugkanal einpassen und mit den Schlauchschellen befestigen. Zum Abschluß den Luftansaugkanal und den Vergaser mit der Sechskantschraube verbinden
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Ansaugstutzen


Kaltstartventil:

Der Kaltstart des Helixmotors wird durch ein Kaltlaufventil unterstützt. Die Anschlußkabel dieses Reglers brechen direkt am Ventil ab. Bei Honda kostet das dann richtig viel Geld!. Man kann aber oft die Anschlüsse reparieren indem man die Kunstoffummantelung etwas kürzt und die Kabel wieder verbindet.

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Die einfachste Lösung ist eine Verbindung mit Lüsterklemmen, besser und feiner sind Quetschverbinder oder eine Lötverbindung und Isolierung mit Schrumpfschläuchen.
Der O-Ring zur Abdichtung ist im Original nur in der Dimension Ø14x1,0 einmal vorhanden. Hier kann man zur besseren Abdichtung in die zweite Nut einen O-Ring Ø14x1,78 einsetzen. Diese O-Ringe bekommt man bei Lelebeck für 4 ct bzw. 7 ct pro Stück!


Gewinde am Auspuffstutzen erneuern:

Der Auspuffstutzen ist mittels zweier M8x42-Stehbolzen am Zylinder angeschraubt. Das Gewinde kann leicht ausreißen, da es direkt in den Aluminiumguss des Zylinders geschnitten ist.



Eine Reparatur ist mittels selbstschneidender Gewinderbuchsen schnell und einfach möglich. Die Fa. Baer bietet ein einfaches Reparaturset für knapp 20,- € an.

   Das Set beinhaltet 5 Gewindebuchsen M8x1,25; einen Kernlochbohrer (D: 11,3 mm), ein Eindrehwerkzeug sowie einen Adapter um mittels Ratsche die Gewindebuchse eindrehen zu können.


Zuerst wird das defekte Gewinde mindestens 17 mm tief aufgebohrt.  
ACHTUNG: auf der rechten Seite aufpassen da dort der Kühlmittelkanal im Zylinder verläuft und deshalb auf keinen Fall zu tief gebohrt werden darf!




Anschließend mit Pressluft die Bohrspäne entfernen. Die Gewindebuchse auf das Eindrehwerkzeug aufschrauben und kontern (wichtig, damit das Werkzeug später wieder ausgedreht werden kann). Die Gewindebuchse nun genau senkrecht ansetzen und vorsichtig einschrauben.

Dazu am besten zuerst von Hand ansetzen und ausrichten.
Anschließend mit der Ratsche langsam einschrauben, dabei etwas Schneidöl oder WD40 verwenden. Die Buchsen sind selbstschneidend, d.h. das benötigte Gewinde (M12) wird von der Buchse beim Einschrauben selbst geschnitten. Dies funktioniert wirklich sehr gut. Ist die Buchse ganz eingeschraubt die Kontermutter lösen und das Einschraubwerkzeug herausdrehen - Das wars schon !


 

Auspuffschelle ersetzen:

Die orginale Auspuffschelle für den Helix ist extrem teuer (ca. 22,- Euro). Daher habe ich nach einer preiswerten Alternative gesucht. Zufällig war an meinem Bastelroller der Auspuff mit einer Bügelschelle befestigt.





Die Schelle sah zwar schon sehr verrostet aus, ließ sich aber problemlos öffnen. Das Auspuffrohr und die Dichtung waren nicht verdrückt, die Schelle passte also ganz gut. Ich habe die Schelle dann an einem anderen Helix weiterverwendet, da sich die Originalschelle beim Abbau des Auspuffs nicht mehr aufschrauben ließ. Daher weiß ich, das die Bügelschelle auch wirklich den Auspuff hält und auch abdichtet. Zur Befestigung müssen die beiden Muttern nach oben zeigen sonst kann der Auspufftopf nicht zu den Befestigungsschrauben ausgerichtet werden.

Ich habe mir nun also diese Bügelschellen mit  D: 38 mm aus dem Autozubehör-handel besorgt. Die Schellen kosten dort gerade mal 1,05 Euro pro Stück !!
Der Hammer oder?




Eine weitere Alternative gibt es beim VW/Audi-Händler.
Die Bandschelle mit der Nummer 250-338 hat einen Durchmesser von 38,5 mm und eine Gewindeschraube M10. Bei Teilehändlern gibt es diese Schellen schon  1,50 €.

Bosal Auspuffschelle




Auspuffdichtung/Auspuffstutzenpackung

Die Auspuffdichtung zwischen Auspuffstutzen und Auspuffkrümmer ist ein Verschleißteil. Die Dichtung muss nach etwa nach 10000 km ausgetauscht werden. Wenn der Auspuff im Schiebebetrieb patscht ist meistens die Dichtung verschlissen. Original kostet die Dichtung ca. 8-10 € (2015), Zubehörteile gibt es ab ca. 3,50 €. Das Original ist etwas dicker als die Zubehördichtung und sitzt daher sehr stramm im Stutzen. Ich verwende Zubehördichtungen da sie etwa die gleiche Standzeit haben und nur 1/3 kosten.
Zum Wechsel muss der Auspuff abgeschraubt werden. Dazu die 4 Halteschrauben und die Auspuffschelle abschrauben und den Auspuff vom Stutzen ziehen. Dann wird die verschlissene Dichtung bzw. der Rest der Dichtung aus dem Stutzen entfernt. Dabei sollte die Öffnung des Krümmers nach unten zeigen damit die Reste der Dichtung nicht in den Auspufftopf fallen.

AuspuffdichtungDie neue Dichtung wird vorsichtig von Hand in den Krümmer eingesetzt. Anschließend die Dichtung mittels einer 26er Nuß vorsichtig eintreiben.
Auspuffdichtung





Die Dichtung sollte bis zum unteren Rand eingetrieben werden und die Schlitze im Krümmer abdecken denn sonst wird der Auspuff nicht dicht!





Motorölwechsel

Honda hat für den Helixmotor ein Ölwechselintervall von 3000 km vorgegeben. Dieses Intervall sollte möglichst genau eingehalten werden da der Motor nur eine Ölfüllung von 0,80 l hat. Im Instrumentenboard unterhalb der KM-Anzeige ist eine Ölintervallanzeige integriert. Dies funktioniert mechanisch und ist an den KM-Zähler gekoppelt. Alle 3000 km springt das Anzeigefenster von grün auf rot um und erinnert daran dass der Ölwechsel fällig ist.


Der Ölwechsel ist schnell erledigt. Der Helix wird auf dem Hauptständer aufgebockt. Ein Ölauffanggefäß (min. 1,5 l) unterstellen. Hierzu verwende ich einen leeren Vanilleeisbehälter - diese haben die optimale Höhe, ein ausreichendes Volumen und sind kostenlos. Nun die Ablassschraube mit einem 15er Schlüssel (bzw. 13er Schlüssel bei nachgerüsteter Magnetschraube) aufdrehen und das Öl ablaufen lassen.


Die Ablassschraube reinigen und den Dichtring überprüfen, ggf ersetzen. Um alles Öl rauszubekommen kann man den Helix auf dem Hauptständer noch kippen. Der seitliche Deckel für das Ölsieb braucht nicht geöffnet zu werden, es setzt sich nicht zu – und wenn dort wirklich Späne drin sind ist es für den Motor eh zu spät.

Ich habe das Sieb nach über 70.000 km mal rausgefummelt, es waren keinerlei Verunreinigungen drin!
Tip: Das Sieb bekommt man sehr einfach ohne es zu beschädigen mit einem Magnetheber heraus.

 


Ablaßschraube mit Kupferdichtring eindrehen und handfest anziehen. Nun wird das frische Öl, z.B. 10W40 Leichtlauföl, über die Peilstaböffnung eingefüllt. Damit ich nicht die Verkleidung abbauen muß verwende ich hierzu eine alte Getriebe- ölflasche.
   
Diese eignet sich optimal da sie einen ausziehbaren Schlauch besitzt. Über den Schlauch kann ich das neue Öl schnell und einfach in den Motor drücken.

Zur Kontrolle wird nun der Ölstab in die Einfüllöffnung gesteckt - nicht einschrauben! Den korrekten Ölstand liest man auf der „Rückseite“ des Stabes ab.

Zum Abschluß wird die Intervallanzeige noch auf Grün zurückgestellt. Hierzu steckt man den Zündschlüssel in den Schlitz unter dem Kilometerzähler bis die Anzeige wieder auf grün steht.

Ölsiebdeckel

Der Ölsiebdeckel ist sehr empfindlich gegen falsches Werkzeug. Der Deckel ist aus einer weichen Alulegierung. Versucht man mit schlechtem oder falschem Werkzeug den Deckel zu öffnen sieht er oft so aus:


So einen vermurksten Deckel bekommt man recht einfach mit einer guten Grippzange auf. Die Zange wird einfach angesetzt und fixiert. Nun hat meinen einen ausreichend großen Hebel um den Deckel aufzuschrauben.


Der Deckel kann so sogar wieder verwendet werden da er ja nur handfest angezogen werden braucht. Besser ist es natürlich sich bei Gelegenheit mal einen neuen Deckel beim Hondahändler zu kaufen.



Bremssattel-Überholung

Bei einem Wechsel der Bremsbeläge (nach ca. 20.000 km) ist meistens auch eine Überholung des Bremssattels notwendig. Die beiden Bremskolben sind in der Regel absolut festgefressen und lassen sich nicht mehr frei bewegen. 

Der Sattel muß dazu abgebaut werden. Zuerst löst man die Bremsleitung und lässt die Bremsflüssigkeit in ein Glas auslaufen.

Achtung Bremsflüssigkeit ist giftig und ätzend!

 
 

Nun den Bremssattel von der Halterung abschrauben. Die Bremsbeläge werden von zwei Haltestiften im Sattel gehalten. Das Sicherungsblech abschrauben und die beiden Stifte mit einer Schraube M8x60 vorsichtig austreiben. Jetzt können die alten Bremsbeläge entnommen werden. 


Die Bremskolben müssen nun ausgepresst werden um sie wieder gängig zu machen. Am einfachsten geht dies mit einer simplen Handfettpresse.




Die Fettpresse wird direkt auf den Entlüftungsnippel gesetzt werden. Der Bremsschlauchanschluß wird mit einer passenden Schraube geschlossen, der Entlüftungsnippel wird leicht geöffnet und schon kann man vorsichtig und langsam die beiden Kolben ausdrücken. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Kolben beide gleichmäßig herausgedrückt werden. Kommt einer allein heraus wird er mit einem passenden Holzstück solange blockiert bis der zweite Kolben auch herausgeschoben wurde.
Sollte ein Kolben schon herausfallen dann muß man ihn wieder einsetzen und blockieren sonst kann der zweite Kolben nicht mehr ausgedrückt werden.

Die Verwendung der Fettpresse ist der Verwendung von Druckluft vorzuziehen weil hierbei die Kolben sehr langsam und dosierbar ausgepresst werden - es besteht keine Verletzungsgefahr.





Das Fett kann man mit den Fingern und Lappen recht gut aus dem Sattel entfernen. Anschließend alle Bohrungen mit Pressluft ausblasen bis kein Fett mehr austritt. Dann wird der Sattel abschließend mit Bremsreiniger eingesprüht und gewaschen.
Danach ist der Sattel wieder fettfrei und sauber.

Die alten Dichtringe entfernen und die Nuten mit einem Schaber oder gebogenen Nagel reinigen. Die Bremskolben werden mit Poliermittel (z.b. Elsterglanz oder Never Dull) poliert oder bei größeren Beschädigungen (Riefen) durch neue ersetzt.

















Die Kolben werden nur mit neuen Dichtringen wieder eingebaut. Zum Einsetzen werden die Kolben leicht mit Bremskolbenfett oder Bremsflüssigkeit eingerieben. Normales Fett darf hier auf keinen Fall verwendet werden !

Zum Abschluß werden neue Bremsbeläge eingesetzt und der Sattel an die Halterung angeschraubt. Dann den Bremsschlauch anbringen und die Bremse entlüften. Die Anleitung hierzu folgt in Kürze.



Getriebeölwechsel

Das Endgetriebe ist mit 0,15l Motoröl SAE 10W-30 gefüllt. Ich empfehle hier etwa alle 30.000 km das Öl zu wechseln. Hierbei verwende ich statt des einfachen Motoröls Getriebeöl der Spezifikation SAE 80/90. Zum Wechsel wird der Variodeckel abgenommen (2 Schrauben mittig im Deckel und 2 Schrauben unterhalb des Deckels).


Getriiebe

Die obere Schraube dient zum Prüfen des Ölstands sowie zum Einfüllen des frischen Öls. 

Getriebe

Das alte Öl wird über die untere Schraube abgelassen.